Austausch Vordersitze V.1

Ich weiss gar nicht, habe ich mich schon über die Sparco-Schalensitze ausgelassen? Genau, dass sind diese Sitze, welche beim Ein- und Aussteigen dermassen blöd gelegen sind, dass man jedes Mal nur haarscharf einer Kastration entgeht – mindestens auf der Fahrerseite wo die anatomischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.

Einer der Vorbesitzer hatte da wohl einen passableren Körperbau und deshalb sind die Originalsitze aus dem HZJ78 durch SPARCO-Schalensitze ersetzt worden. Diese sind meines Erachtens unbequem und viel zu unflexibel was die Einstellungen anbetrifft. Es gehört mittlerweile offenbar zum guten Ton, solche Schalensitze in die Offroader einzubauen, schon des Seitenhaltes wegen…

In vorliegendem Fall finde ich es aber eher mühsam, wenn man sich so in eine Form gepresst, während längeren Fahrten kaum aus der Verankerung lösen kann, geschweige eine Arschbacke die andere nicht ablösen kann. Kurzum, auf den vergangenen Reisen habe ich genug gelitten die Sitze müssen raus!

Da ich die knapp 3’500 Franken für Scheelmann-Sitze nicht aufbringen möchte, habe ich einen Ver(such)sballon in der hiesigen Online-Börse gestartet und bin prompt fündig geworden. Vielmehr ich wurde von einem Hobby-Kollegen gefunden. Mein Traum wäre ja die Originalbestuhlung mit der Beifahrersitzbank aber solange sich da nichts am Horizont auftut, kommen mir die beiden günstig angebotenen Einzelsitze von Thomas F. aus B. grad recht. Der Fahrersitz hat ein paar Schrammen, diesbezüglich passen Sie gut ins Fahrzeug.

Die ersten paar Fahrten in der näheren Region sind positiv zu bewerten, der Rücken scheint wieder zufrieden und auch das Ambiente stimmt wieder.

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Fensterisolationen

Obwohl wir die Kälte eher meiden und ganz sicher nicht zu den Wintercamper gehören, soll es auf Reisen in fremde Länder den einen oder anderen Pass geben, den es zu überqueren gilt. Würden wir auf unserer Fahrt dort übernachten müssen, so wäre nebst der bereits eingebauten Dieselheizung, den warmen Swiss-Army Schlafsäcken auch eine angemessene Kabinen-Isolation von Vorteil.

Lange habe ich über dem Thema nachgebrütet und auch das Web heimgesucht. Einmal mehr zeigt sich, dass es für VW-Camper oder Defender (verzeiht mir die Aufzählung im gleichen Satz) genügend zahlbare vorfabrizierte Fensterisolationen gibt. Für unseren HZJ78 gibt es das zwar auch, aber dermassen teuer, dass ich das eh schon strapazierte Budget lieber für etwas anderes verwenden möchte als schnöde Isoliermatte.

In den einschlägigen Camper-Shops (mich dünkt die schiessen aus dem Boden wie Pilze) findet man ein DIY-Kit der ganz brauchbar ist. Es werden allerdings nicht genügend Saugnäpfe für die vielen Fenster mitgeliefert, sodass man gleich noch Reserve mitbestellen sollte. Da es sich bei den meisten Shops eh nur „drop shipping“ handelt, welche bei ein- und demselben Händler in Deutschland bestellen, kann man sich den Umweg über heimische „Campingzubehörler“ gleich sparen und direkt beim grossen „5-Buchstaben-Händler“ bestellen.

Nach ein paar Wochen (der Artikel war als an Lager und in 2 Tagen lieferbar deklariert) durfte ich dann endlich die Nadeln surren lassen. Auch bei diesem Task leistet mir die 70-Franken Aldi-Nähmaschine wieder gute Dienste. Wie immer bei Kleinserien gelingt erst das letzte fabrizierte Stück perfekt. Die Vorgänger sind durchaus brauchbar aber die Nähte sollten besser nicht von einem Experten begutachtet werden. Nicht schön aber selbst gemacht!

Schlussendlich stehe ich nun vor einem hübschen Haufen handgemachter Isolationsmatten, die nur noch verstaut werden müssten. Bloss wohin ist da die Frage, aber das ist eine andere Geschichte.

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Heck Markise

Wer beim Campieren im Umkreis von 270° seines Gefährtes im Trockenen bzw. im Schatten stehen möchte, der möge sich die Lösungen von „eezi-awn“ oder „Alu-Cab“ zu Gemüte führen. Grossartige Systeme, besonders wenn dazu keine Stützvorrichtungen bis zum Boden notwendig sind.

Um den Liebling nicht noch mehr vergolden zu müssen und um den Vorwurf des „Glamping“ elegant abwehren zu können, habe ich mit ein paar Handgriffen, Nadelstichen, Teleskopstangen und etwas gebogenem Eisen den Heckbereich beschattet, ohne mich dabei ins Armenhaus zu bringen. Zudem fällt mein System kaum ins Gewicht und ist ebenfalls in wenigen Minuten wieder eingepackt.

Ein Teleskop-Käscher brachte mich auf die Idee einer ausziehbaren Heck-Markise. Zunächst nur mit ein paar Kabelbinder befestigt, wurde die Stabilität geprüft und für gut befunden. Ein altes Leintuch musste dann als Sonnensegel herhalten und erste Nähversuche erdulden.

Nachdem ein günstiger und robuser Stoff für das definitive Sonnensegel gefunden und auch das notwendige Kleinmaterial angeliefert wurde, konnte es endlich mit der Umsetzung meiner Ideen losgehen.

Die neue Heck-Markise muss sich natürlich noch im „harten Einsatz“ bewähren. Orkansicher ist sie wohl nicht, aber bestimmt robust genug, um mir bei der Ausübung meiner Kochkünste Schatten oder Schutz vor leichtem Regen zu bieten. Mit den eigens dafür angebrachten Magneten bzw. Ösen kann ich die Vorrichtung noch zusätzlich stabilisieren, sollte es mal nicht nur bei einem lauen Lüftchen bleiben.

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Armstützen

Die Ellenbogen-Situation im Buschtaxi ist zwar um einiges angenehmer als die der Defender-Fraktion, dennoch sucht man während den langwierigen Anreise-Kilometern oft vergeblich nach einer abwechslungsreicheren Position für den geschundenen Körperteil.

Einer weiteren Idee, welche ursprünglich nicht auf meinem Mist gewachsen war, konnte ich so meinen eigenen Stempel aufdrücken. Hoffen wir, dass mich mein Cubitus nun nicht mehr drückt.

OK, ich gestehe es, ausprobiert habe ich das in schlichtem Holz gefertigte Hilfsmittel bisher nicht, Corona sei Dank, aber immerhin kann es dank Supermagneten schnell abmontiert oder verschoben werden, vielleicht sogar in den Abfalleimer. Der nächste Trip wird zeigen, ob diese Stütze zum Produkt des Jahres wird!

Anflugschneise

Wenn ich punkto fliegender Plagegeister dazugelernt habe, dann in Australien. Nun wo ich mit meinem Sohn die Reisen von Andrew Saint Pierre White in „Downunder“ mitverfolge, schenkt er mir endlich Glauben und meine als Schauermärchen abgetanen Reiseberichte erhalten endlich die gebührende Anerkennung.

Mir ist bewusst, dass es wohl kaum möglich ist, die aufdringlichen Viecher in jedem Fall aus der guten Stube heraushalten zu können aber es muss ja nicht sein, dass ausgerechnet das weit geöffnete Scheunentor meines Cruisis ungeschützt bleibt, nachdem ich doch für die Seitenfenster eine aufwändige aber adäquate Lösung gefunden habe.

Es gäbe sie zwar, die perfekte, käuflich erwerbbare Lösung für das Mückenproblem. Mir ist diese, wie so mancher anderer 4×4-Artikel aus dem Land der hüpfenden Fauna, nicht zuletzt auch wegen den exorbitanten Shipping-Gebühren, einfach zu kostspielig. Ausserdem gehört geduldiges Warten nicht zu meinen hervorragendsten Tugenden.

Im Baumarkt stosse ich dann nach langer Suche endlich auf ein Produkt, welches sich ohne grossartige Kenntnisse der Haute Couture zusammenschneidern lässt. Der flugs zusammengenähte Prototyp lässt sich zwar sehen, schreit aber noch vor der Fertigstellung nach einer Version 2.0, davon aber später mehr.

Interessantes Detail am Rande, weiss der geneigte Leser, dass die Grösse der Maschen der in Südafrika erhältlichen Moskitonetze im Vergleich zu den australischen Varianten unterschiedlich sind?

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Bettverbreiterung

Ein Kurztrip in den Schweizer Jura brachte folgende Erkenntnis:

Selbst die Böden in heimischen Campingplätzen sind nicht eben! Einmal nach Augenmass parkiert, ohne aufsehenerregendes hin und her Manöver, ohne Wasserwage und platzverschwendende Ausgleichskeile und nur mit der sorgfältigen Einweisung dreier simultan zuwinkenden Familienmitglieder, hat nach dem zu Bett gehen ergeben: die Karre steht eindeutig schief.

Um in dieser Nacht der Schwerkraft trotzen zu können, musste ich stetig mit einem Bein bremsend einwirken und so nach jedem Dreh meine Schlafposition korrigieren, ansonsten ich sicher ins am Vortag eigekaufte, im Mittelgang positioniert, dahinwelkende Gemüse gerollt wäre.

Diese Erkenntnis bewog mich fortan, vor dem Einschlafen im waagrechtstehenden heimischen Bett das Thema Liegefläche noch einmal eingehend zu studieren. Die zunächst sinnvoll scheinende Aufteilung der Schlaffläche musste definitiv neu überdacht werden und was mir am sinnvollsten erschien, sei in der unten eingefügten Galerie bildlich dokumentiert.

Klar ist auch, hätte ich mir diese Gedanken VOR dem Bau der Einrichtung gemacht, wären nun die Deckel zu den Kisten besser zugänglich. Aber wie so oft im Bastler-Leben, muss man sich auf Kompromisse einlassen und deshalb haben die Klappen zu den Stauräumen nun kleine Riemen erhalten mit denen sich die Kisten auch mal öffnen lassen, wenn „gebettet“ ist.

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Dachhimmel

Nicht, dass ich mit Majestix verwandt wäre oder wie er dauern Angst hätte, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt, aber genau das ist mir nach dem Ausbau des alten Heizstrahlers passiert. Der triste, graue und unansehnliche Dachhimmel löst sich da und dort ab und versperrt auf Augenhöhe die Sicht nach draussen.

Trotz zahlreichen Versuchen unter der Anwendung verschiedener Sprühleime, löst sich der widerliche Lappen schon nach ein paar Tagen wieder ab und raubt mir so den letzten Nerv. Ausserdem war mir die schlechte Isolation auch schon ein Dorn im Auge und so habe ich mir vor ein paar Tagen einen Ruck gegeben und meine schöne Beleuchtungseinheit wieder abmontiert, um freien Zugang zum Leichentuch zu erhalten.

Zum Glück liess sich zumindest das Teil im Fonds recht gut ablösen und ich musste weder mit mechanischem noch chemischem Werkzeug nachhelfen. Natürlich ist die ganze Decke klebrig wie Sau aber nach sorgfältigem Durchlesen einschlägiger Foren verzichte ich aufs sorgfältige Entfernen aller Klebereste und wage den Versuch einer Direktapplikation von selbstklebendem Armaflex, welches sich ja bekanntlich, einmal angeklebt, nicht mehr entfernen lässt. Die ideale Kombination also.

Zudem habe ich kürzlich beim Browsen einer Bildergalerie eine spannende Idee für einen heimeligen Dachhimmel gesehen und das will ich jetzt unbedingt abkupfern. Es soll ein Dachhimmel aus Bambus werden!

Nachdem ich nun das passende Material aus dem Baumarkt auftreiben konnte, wurde weiter am sprichwörtlich hölzernen Himmel gewerkelt.

Die bisher verwendeten LEDs mussten natürlich wiederverwendet werden, da die mich schon von Anfang an begeistert haben. Viel Licht für wenig Geld! Auf dem etwas schwabbeligen Untergrund war die Montage der Lichter etwas herausfordernd, aber dennoch gelang das Konstrukt am Ende.

Einmal verschraubt wurde das Bambusgewebe mittels eines Einbein-Fotostativs ans Dach gedrückt und dann, einmal mittig ausgerichtet, mit Klebespray streifenweise verleimt. Das hält viel besser als gedacht und ich wünschte mir beim Verkleben, dass ich später nie mehr Arbeiten am Dachhimmel zu bewerkstelligen habe.

Besonders gut war auch, dass ich die beiden Träger für das Anbringen des neuen Himmels entfernen musste, denn unter ihnen fand ich nur durch Zufall zwei legendäre Rostnester die ich noch knapp daran hindern konnte sich aufs Dachblech auszubreiten.

Der Wohnbereich wäre nun im Dschungel-Look montiert und ich bin mit dem Resultat recht zufrieden!

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Moskitonetze

Um sich den Mosquitos zu erwehren, neuerdings machen die immigrieren Tigermücken ja den hiesigen Plagegeistern Konkurrenz, musste ein einfacher Insektenschutz her.

Weil eine Mückenplage oft mit Hitze und stickiger Luft einhergeht wird der campierende Mensch herausgefordert. Die Schiebefenster im Buschtaxi sind von innen her nicht optimal zu schützen und so hat mich ein französisches Paar, welches grad ein ganzes Doppelbett-Moskitonetz über ihren Wagen gestülpt hat, auf die Idee gebracht, die Netze ebenfalls von aussen zu applizieren.

Ein im Saum eingenähter Magnetstreifen zieht das Netz rundherum schön dicht an die Karosserie. So ist der Schutz, zumindest an den Fenstern, nun lückenlos.

Jetzt gilt es nur noch den „Haupteingang“ am Heck zu sichern, Konsequenz beim Schliessen der Türen zu üben, und einer Reise in mückengeplagte Regionen steht nichts mehr im Weg…

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Teppich vorne

Schwer zu verstehen ist, dass Autohersteller immer noch diese grauenhaften Dämmmaterialien verwenden um Motorwärme- oder Geräusche vom Eindringen in die Fahrerkabine abzuhalten. Nicht dass diese Ware besonders preiswert wäre, zumindest nicht bei der Nachbeschaffung, sondern sie ist auch noch enorm saugfähig und lagert einmal eingefangenes Wasser wochenlang ein, wo es bei jedem späteren Aufwärmen der Kabine als Beschlag an der Scheibe wieder in Erscheinung tritt.
Manch einer mag einwenden, dass die Fahrerkabine ja dicht sein müsste, was ich prinzipiell nicht abstreiten will, dennoch möchte ich hier auf meinen Beitrag „Fussbad für den Fahrer“ verweisen.

Der Markt bietet einiges an synthetischem, geschlossenporigem und feuerfestem Kunststoff, wieso werden nicht solche Materialien verwendet? Soll die Karosserie tatsächlich auch noch von innen her rosten?

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